Das Bochumer Studierendenwerk Akafö eröffnet ihr erstes veganes Restaurant "Rote Beete" auf dem Campus der Ruhr-Universität. Bei einer veganen Ernährung bzw. Lebensweise wird auf den Konsum von tierischen Produkten verzichtet.
Die Besucher dürfen sich auf gefülltes Gemüse mit Kräuterdipp, knusprige Bratlinge oder auch würzigen Curry-Varianten freuen. Das Mittagsangebot wird über vielfältige Speisen aus der Salat- und Anti-Pasti-Theke bedient. Passend zum Namen des Restaurants gibt es noch eine hauseigene Roten-Bete-Suppe. Abgerundet wird das Angebot durch Kuchen- und Puddingspezialitäten.
Als ich den Bericht der WAZ online gelesen hatte, stellte sich mir zuerst die folgende Frage: "Warum denn erst JETZT?" Gerade in diesem Umfeld hätte man erwarten können, dass es ein entsprechendes Restaurant auf dem Campus schon längst geben würde, da gerade viele junge Leute, den Fokus vermehrt auf vegane Speisen legen. In den letzten Jahren hat die Anzahl der Menschen in Deutschland, die sich selbst als Veganer einordnen, stetig zugenommen und lag im Jahr 2020 laut der Allensbacher Markt- und Werbeträger-Analyse bei 1,13 Millionen. Damit waren das nochmals 180.000 Personen mehr als in 2019.
Viele große Ketten erkenn auch den Bedarf und nicht ohne Grund startete im Januar die groß angelegte Aktion "Veganuary 2022" an der sich mehr als 200 Unternehmen beteiligen wie z.B. Burger King, Subway und auch Lebensmittelketten wie Edeka, Kaufland, Aldi, etc.
Auch klassische Gastronomen sollten sich überlegen, inwieweit und mit welchen Produkten man dieser Entwicklung Rechnung trägt. Die Entscheidung für ein veganes Essen, lässt sich nicht nur mit rein gesundheitsspezifische Gründen erklären. Dieses Thema bewegt viele Menschen auch eng auf emotionaler Ebene. Dazu kommt die Unsicherheit, wenn klassische Speisen "ohne Fleisch" zubereitet werden (was ist mit der Soße? Speckwürfel, etc.) als auch die Notwendigkeit den Kellner oder die Kellnerin mit Sonderwünschen belästigen zu müssen, kann einem schnell die Freude auf das Essen nehmen.
Die Dynamik bei Gruppen ist zusätzlich nicht zu unterschätzen und das Veto eines Veganers bei der Auswahl von einer Lokalität für ein gemeinschaftliches Abendessen, stellt Betriebe schnell ins Abseits, wen man nicht auch diese speziellen Wünsche bedienen kann. Ein weiterer Zusatznutzen: Muslimische Menschen wissen ein Angebot von veganen Speisen durchaus zu schätzen, da jegliche Produkte vom Schwein, wie alle anderen tierischen Zutaten, ebenfalls tabu sind.
Den Bericht der WAZ finden Sie hier:
Statistik:
Infos Veganuary:
https://www.tageskarte.io/gastronomie/detail/veganuary-mehr-als-200-unternehmen-starten-vegan-ins-neue-jahr.html und https://veganuary.com/de/
Vegane Angebote der Systemgastronomie:
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